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Naturwissenschaftliche Schulpatenschaften

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Bildungszentrum Weissacher Tal: Schüler-Mentorenprojekt "Chemie in der Grundschule"

Gymnasiasten (Kl. 11/12) unterrichten Grundschüler (GS 4)

 

Die Kooperation zwischen Grundschule und weiterführender Schule (Gymnasium) ist im ländlichen Raum für eine Schule mit großem Einzugsgebiet überaus wichtig. Zudem wird durch die Profilierung der weiterführenden Schulen der Umgebung die Konkurrenz spürbar. In diesem Spannungsfeld ist das seit dem Schuljahr 2004/05 laufende Projekt "Chemie in der Grundschule" angesiedelt. Es wurde von Anfang an als Mentoren-Projekt organisiert und erfreut sich sowohl bei den Grundschulen, wie auch bei den Schüler-Mentoren großer Beliebtheit.

Am Anfang stand eine Idee: "Schüler unterrichten Schüler". Nachdem die eigenen Kinder des Initiators dem Kindergarten entwachsen waren, wurde als Zielgruppe die Grundschule erwogen. Ein persönliches Gespräch mit der Klassenlehrerin zeigte dabei unerwartetes Interesse: "Genau so etwas können wir noch brauchen". Auch bei der Schulleiterin Frau Schwenk-Leitermann war die Türe weit offen, so dass das Projekt als Schüler-Mentorenprojekt organisiert werden konnte.

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Gliederung:

Durchführung des Projekts
Arbeitsblätter
Mentoren-Erfahrungsbericht
Fotodokumentation

 

von StD Dr. Wilfried Musterle und StR Dr. Peter Oberprantacher, BZ Weissacher Tal

Zielgruppe

Es wurde als Zielgruppe die Klasse 4 der Grundschule ausgewählt, da diese Schülerinnen und Schüler in eine weiterführende Schule gehen werden. Dieser Übergang ist mit großen Erwartungen und Befürchtungen verbunden. Ein direkter Kontakt mit Schülerinnen und Schülern dieser zukünftigen Schule vermindert Ängste in diesem Zusammenhang. Das Projekt ist Teil der Kooperation zwischen der Grundschule und dem Gymnasium.

 

Zeitraum

Der Zeitraum sollte nach Fertigstellen der Grundschulempfehlungen kurz nach dem Halbjahreswechsel liegen. Alternativ kommen die letzten Schulwochen in Frage. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass vielfältige Aktivitäten die Schülermentoren binden können. Langfristige Absprachen sind hier unumgänglich. Die Grundschule wird durch diese Wahl des Mentorenprojektes entlastet und die Viertklässlerinnen und Viertklässler können sich auf neue Herausforderungen einlassen. Auch die Schülermentoren sollen möglichst klausurenfrei sein, so dass sie sich voll und ganz auf ihre neue Rolle konzentrieren können. Die Mentoren stammen beim hier beschriebenen Projekt stets aus der Oberstufe (Klasse 11 bzw. Jahrgangsstufe 12).

 

Organisation

An der Schule bildete sich ein Team zweier Kollegen, welche das Projekt umsetzten. Zwei Schüler der Jahrgangsstufe 12 organisierten im Schuljahr 2005/06 daraufhin im Rahmen einer "Gleichwertig Festgestellten Schülerleistung" (GFS) eine Elterninformationsveranstaltung im Vorfeld eines Grundschulelternabends. Hierzu gehörten inhaltliche und sicherheitsrelevante Aspekte. Darüber hinaus entwarfen diese Schüler Versuchsanleitungen, nachdem sie mit Vorlagen möglicher Experimente vom organisierenden Lehrer versorgt wurden. Ebenso formulierten diese beiden Schüler nach dem Projekt einen Artikel für die lokale Presse. Der zeitliche Rahmen für diesen planerischen Abschnitt belief sich auf ca. eine Stunde, welche an einem Nachmittag lag. Als Rahmen wurde weiterhin vorgegeben, dass die verwendeten Chemikalien ungiftig und allgemein zugänglich sein sollten. Der Supermarkt, die Küche und die Waschküche sollten die "Chemikalien" liefern können.

Die betreuenden Lehrer mussten in der Planungsphase die Phantasien der Oberstufenschüler heftig bremsen, da manche an "spektakuläre" Experimente dachten, bei denen es raucht, knallt und stinkt. Die Grundschüler sollten jedoch nicht durch eine Show geblendet werden, wodurch falsche Hoffnungen geweckt würden. Statt dessen sollten sie Experimente machen, welche sie gefahrlos zu Hause wiederholen können. Sie sollten diese Experimente altersgemäß verstehen und damit wissen, was sie machen.

Schließlich wurde eine Bedarfsliste an "Chemikalien" und Gerätschaften zusammengestellt, welche zwei Spalten aufwies, so dass nach Absprache mit der Grundschule deutlich wurde, welche Stoffe und Geräte die Mentoren mitbringen mussten und was die Grundschule hatte oder noch im Supermarkt kaufen sollte. Es ist dabei nicht unwichtig der Grundschule die Möglichkeit einzuräumen auch aktiv mitwirken zu können.

Dieser Teil ist beim zweiten Durchgang fast verschwindend gering geworden, nachdem viele Grundschulen eine beeindruckende Gerätebestückung für chemische Experimente aufweisen.

Eine weitere Doppelstunde mit den Mentorinnen und Mentoren wurde benötigt um die ausgewählten Experimente zu üben. Fragestellungen wurden überprüft und Beobachtungen fixiert. Mit diesen Erfahrungen gestalteten die einzelnen Gruppen ihre Versuchsanleitungen.

 

Durchführung

Am Tag des Projektes trafen die Mentorinnen und Mentoren zur zweiten Stunde an der Grundschule ein. In der ersten Stunde konnten so die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer den Raum herrichten. Es wurden Gruppenarbeitsbereiche zu je zwei Tischen aufgestellt, die Chemikalien und Geräte bereits auf den Tischen verteilt und mit Spannung auf die Großen gewartet.

Der Ablauf sah sechs Versuche vor, welche in jeweils ca. 25 Minuten durchführbar waren. Eine kleine Pause von ca. 5 Minuten wurde für den Gruppenwechsel eingeplant. Nach drei Versuchen war eine Pause von 20 Minuten. Danach folgten wieder drei Versuche, so dass bis zum regulären Schulschluss am Vormittag das Projekt abgeschlossen war. Eine Grundschülergruppe bestand aus vier Schülerinnen und Schülern, welche von einem Mentoren-Tandem betreut wurde. Insgesamt wurden sechs Gruppen gebildet. Die Mentoren betreuten während des gesamten Vormittags stets den gleichen Versuch, während die Grundschülerinnen und Grundschüler im 30 Minuten-Takt rotierten. Dies hatte den Vorteil, dass die Mentorinnen und Mentoren spätestens nach der ersten Runde eingearbeitet waren.

Es wurde bewusst der Vormittag gewählt, da die Konzentrationsfähigkeit der Grundschülerinnen und Grundschüler vormittags größer ist als nachmittags. Die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler sollten zudem nicht durch einen Nachmittag "gestraft" werden. Beide Schülergruppen zeigten nach diesem Experimentalvormittag leichte Zeichen der Erschöpfung, aber alle hatten frohe und glückliche Gesichter. Die Jüngeren, weil es für sie ein erlebnisreicher und interessanter Vormittag war und die Älteren, da sie erfolgreich mit den Jüngeren Schülerinnen und Schülern gearbeitet hatten. Mentoren, welche Erfahrungen im Umgang mit Kindern hatten, gingen merklich routinierter vor.

Während des Projektes konnten die betreuenden Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Ruhige Schüler zeigten sich engagiert und lebhafte konzentriert oder zurückhaltend. Beeindruckend war bei allen die Ernsthaftigkeit seitens der Großen und die Begeisterungsfähigkeit der Kleinen, von denen einige ihre Freude auch artikulieren konnten. Die Frage nach möglichen Wiederholungen des Projektes seitens der Mentoren spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.

 

Wiederholung

Bei der Wiederholung im Schuljahr 2005/06 wirkten Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 als Mentoren. Sie waren ebenfalls an mehreren Grundschulen im Einsatz. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr mit sehr individuell gestalteten Anleitungen wurde nun auf ein einheitlicheres Aussehen geachtet. Die Mentorinnen und Mentoren informierten sich bei den letztjährigen Mentoren und wählten geringfügig andere Versuche aus. Der Organisator gestaltete daraufhin die Arbeitsblätter. Eine Schülerin wurde mit der künstlerischen Gestaltung des Logos beauftragt, was sie in anerkennenswerter Weise umgesetzt hat. Das Logo verbindet das Motto "Chemie in der Grundschule" mit der Zielgruppe der Viertklässler.

Jede Mentorengruppe hatte zwei Versuchsanleitungen, welche in thematischem Zusammenhang standen. Darüber hinaus waren als Überbrückung Rätsel, Puzzle oder Suchspiele vorrätig, falls bei einer Gruppe Zeit bis zum Wechsel zu überbrücken war. Es wurde ferner darauf geachtet, dass jede Mentorengruppe für die Kinder ein kleines Geschenk hatte. Die Soda-Brause-Gruppe hatte nach der selbst gemachten Brause ein Tütchen Fertig-Brause. Des Weiteren gab es Aufkleber "Chemie braucht jeder" vom Fonds der Chemischen Industrie, ein Perioden-System oder Gummibärchen. Die Wirkung dieser kleinen Geschenke auf die Viertklässler war interessant zu beobachten. Ungläubiges Staunen bis zu unverholener Freude wurde hier sichtbar.

 

Kontakt

StD Dr. Wilfried Musterle
StR Dr. Peter Oberprantacher

Bildungszentrum Weissacher Tal,
Abteilung Gymnasium
Place de Marly 1
71554 Weissach im Tal
Tel.: +49 (0)7191 / 35 20 19
www: www.bildungszentrum-weissacher-tal.de

 

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